Close-up of a tangled fishing net floating on the water during sunset with distant hills on the horizon.

FAQ

Häufig gestellte Fragen zur Berufsfischerei auf dem Zürichsee

Two fresh fish with silver scales and large eyes placed on a textured surface.

Was bedeutet Berufsfischerei auf dem Zürichsee?

Die Berufsfischerei auf dem Zürichsee ist ein traditionsreiches Handwerk, das bis heute lebendig geblieben ist. Berufsfischerinnen und -fischer fahren bei Wind und Wetter hinaus, um mit nachhaltigen Methoden frischen Speisefisch zu fangen. Sie arbeiten mit klaren gesetzlichen Vorgaben, achten auf Schonzeiten, Fangquoten und ökologische Balance. Samuel Weidmann ist einer von ihnen – er fischt seit vielen Jahren mit grosser Leidenschaft auf dem Zürichsee und engagiert sich zugleich aktiv für saubere Gewässer.

Wie alt ist die Berufsfischerei in der Schweiz?

Fischerei hat in der Schweiz eine über 3000 Jahre alte Tradition. Schon in der Pfahlbauzeit wurden Fische mit einfachen Reusen und Netzen gefangen. Im Mittelalter besassen Klöster und Städte exklusive Fischrechte, und ganze Familien lebten vom Fang. Am Zürichsee wurde dieses Wissen über Generationen weitergegeben – bis heute.

Welche Fischarten werden im Zürichsee gefangen?

Im Zürichsee leben über 30 Fischarten, von denen rund ein Dutzend wirtschaftlich relevant ist:

  • Felchen (Coregonus lavaretus) – zart, aromatisch, vielseitig

  • Egli (Flussbarsch) – beliebt für Filets oder Knusperli

  • Hecht, Zander, Trüsche, Rotauge und Alet

Je nach Saison und Wassertemperatur ändern sich Fangzeiten und Mengen. Berufsfischer setzen auf umweltschonende Fangmethoden mit Netzen und Reusen.

Wie nachhaltig ist die Berufsfischerei auf dem Zürichsee?

Die Berufsfischerei gehört zu den am strengsten regulierten Handwerken der Schweiz.

  • Fangquoten und Schonzeiten verhindern Überfischung.

  • Maschenweiten der Netze sind vorgegeben, damit Jungfische entkommen.

  • Abfall wird entfernt, wenn er ins Netz gerät.

  • Fangmengen und Fischbestände werden regelmässig durch den Kanton Zürich überwacht.

Viele Fischer, darunter Samuel Weidmann, engagieren sich zudem freiwillig für den Gewässerschutz. Jedes Jahr holt er bis zu eine Tonne Müll aus dem See – ein aktiver Beitrag zum Erhalt des Ökosystems.

Ist Fisch aus dem Zürichsee gesünder als Importfisch?

Ja. Fisch aus dem Zürichsee ist regional, frisch und rückverfolgbar. Er enthält keine Antibiotika, keine langen Transportwege und keine Frostlagerung.
Weil er direkt nach dem Fang verarbeitet oder verkauft wird, bleibt er nährstoffreich und geschmacklich unverfälscht. Importierter Fisch aus Aquakulturen wird dagegen oft tiefgekühlt, lange transportiert und stammt nicht selten aus intensiv bewirtschafteten Anlagen.

Worin liegt der Unterschied zwischen „Zürichsee-Fisch“ und „Fisch aus dem Zürichsee“?

Das ist eine der häufigsten Fragen – und eine sehr wichtige. „Fisch aus dem Zürichsee“ bedeutet: Der Fisch wurde wirklich im Zürichsee gefangen – von einem lizenzierten Berufsfischer. „Zürichsee-Fisch“ oder „Zürichsee-Chnusperli“ hingegen sind keine geschützten Begriffe. Viele Gastronomiebetriebe oder Imbissstände verwenden sie marketingmässig, auch wenn der Fisch aus anderen Quellen stammt – etwa aus Import oder Zucht.

Tipp für Konsument:innen:
Fragen Sie nach der Herkunft. Ein echter Fisch aus dem Zürichsee stammt von einem Berufsfischer mit Fanglizenz – wie Samuel Weidmann – und trägt oft Angaben zu Fangort und -datum.

So erkennen Sie:
Echter Zürichsee-Fisch = regional, frisch, nachhaltig.
„Zürichsee-Chnusperli“ = kann, muss aber nicht aus dem Zürichsee stammen.

Wie viele Berufsfischer gibt es am Zürichsee?

Derzeit arbeiten rund 20 aktive Berufsfischerinnen und Berufsfischer am Zürichsee. In der gesamten Schweiz sind es etwa 250 Betriebe.
Viele stammen aus Familien, die seit Generationen fischen – doch der Nachwuchs wird rar, und das macht die Arbeit der heutigen Fischer umso wertvoller.

Welche Fangmethoden werden eingesetzt?

Berufsfischer auf dem Zürichsee verwenden vor allem:

  • Stellnetze für Felchen, Egli und Zander

  • Kiemennetze mit kontrollierter Maschenweite

  • Reusen in Uferzonen
    Diese Methoden sind umweltfreundlich, selektiv und unterliegen strengen Auflagen.

Wie beeinflusst der Klimawandel den Zürichsee und die Fischerei?

Der Klimawandel verändert die Wassertemperatur und damit das Verhalten vieler Fischarten.

  • Felchen leiden unter Sauerstoffmangel in tieferen Zonen.

  • Egli verschieben ihre Laichzeiten.

  • Neue Arten wie Grundeln breiten sich aus.

Fischer wie Samuel Weidmann passen Fangzeiten, Netztiefen und Techniken an, um weiterhin nachhaltig zu fischen und das Gleichgewicht des Sees zu bewahren.

Warum ist die Berufsfischerei für die Region so wichtig?

Sie sorgt nicht nur für frischen, regionalen Fisch, sondern auch für gesunde Seen und gelebte Tradition.
Fischer sind Beobachter, Handwerker und Umweltwächter zugleich.
Jeder Fang erzählt die Geschichte des Sees – und die eines Berufs, der auf Wissen, Respekt und Erfahrung beruht.

Wie kann ich die Berufsfischerei am Zürichsee unterstützen?

  • Regional kaufen: Direkt beim Fischer oder auf dem Wochenmarkt.

  • Nachfragen: Woher kommt der Fisch wirklich?

  • Bewusst konsumieren: Saisonale Arten bevorzugen, Importware hinterfragen.

  • Achtsam handeln: Abfall am See vermeiden, Natur respektieren.

Die Berufsfischerei auf dem Zürichsee ist ein präzises Zusammenspiel aus Tradition, Handwerk und Umweltschutz. Berufsfischer wie Samuel Weidmann halten dieses Gleichgewicht am Leben – Tag für Tag auf dem Wasser. Und wer echten Fisch aus dem Zürichsee geniesst, unterstützt damit direkt die nachhaltige Nutzung und den Schutz dieses einzigartigen Lebensraums.